atz Eifelland. „Klarer Himmel, Wind aus Westen, Temperatur in 9000 Metern Höhe minus 42 Grad.“
So erlebte Antoine de Saint-Exupéry am 1. April 1940 seinen Flug über die Eifel. Die „Arbeitsgemeinschaft Luftkriegs- geschichte“
ist bei ihren Recherchen ihres Mitgliedes Axel Paul (Oberschömbach) auf Dokumente eines offiziellen französischen Militärarchivs
gestoßen, die belegen, dass SaintExupéry einst die Eifel umkreiste. Seit elf Jahren sammelt die Arbeitsgemeinschaft Akten über
die Flugeinsätze während des Krieges, die vorwiegend den Bereich des Kreises Euskirchen betreffen.
Der berühmte Schriftsteller Saint-Exupéry („Der kleine Prinz“ und „Wind, Sand und Sterne“) war während des Zweiten Weltkrieges
als Aufklärerpilot im Einsatz. Im November 1939 stieß Saint-Exupéry als „Capitaine“ (Hauptmann) zu der französischen
Aufklärungsgruppe GR 11/33, um im deutsch-französischen Stellungsraum“ Patrouille zu fliegen.
Im März 1940 wurde diese Fliegereinheit mit dem neuen zweimotorigen Muster Bloch 174 (s.r.) ausgerüstet.
Saint-Exupéry flog als Erster einen Kampfeinsatz mit diesem Typ.
Kurz darauf folgte der „Flug nach Arras“
Eine kritische Situation ergab sich für die Bloch 174 Nr.21, als bei Aachen ein feindliches Flugzeug
(vielleicht eine deutsche Bf 110) gesichtet wurde. Nur 1500 Meter trennten die beiden Flugzeuge, doch Saint-Exupéry
Beim Weiterflug wurden im Dürener Bahnhof mehrere Züge festgestellt und in Köln, so vermerkt das Flugbuch, war eine neue
Brücke über den Rhein im Bau. Weiter flussaufwärts wurden zudem einige Pontonbrücken (Schwimmbrücken) bei Bad Honnef und Bad
Godesberg, die errichtet wurden, gesichtet. Um 17.15 Uhr setzte die Bloch wohlbehalten auf der heimatlichen Graspiste auf.
Am 23. Mai folgte Saint-Exupérys nächster Flug, der be- kannte „Flug nach Arras“, dem er ein literarisches Gedenken gewidmet hat.
Sein vorläufig letzter Einsatz im Zweiten Weltkrieg fand am 9. Juni 1940 statt, da es am 22. Juni zum Waffenstillstand zwischen
Deutschland und dem geschlagenen Frankreich kam. Vier Jahre später, am 31Juli 1944, verschwand Saint-Exupéry bei seinem zehnten
Aufklärungsflug über das von den Deutschen besetzte Frankreich auf mysteriöse Weise und wurde am 10. August von französischen
Zeitungen als vermisst gemeldet.
Das Schicksal Saint-Exupérys, der durch seine märchenhaften Parabel „Der kleine Prinz“ weltberühmt wurde,
ist bis heute ein Rätsel, obwohl vor kurzem sein Armband im Netz eines Fischers vom Grund des Mittelmeeres ans Licht gekommen ist.